1. Wir in Sinsheim #wirinSinsheim
Liebe Sinsheimer, dieser Stadt fehlt etwas: ein Wir-Gefühl. Ich höre niemanden sagen: Wir in Sinse, ich höre jedoch oft: die in Sinse. Weit mehr als die Hälfte der Menschen wohnen nicht in der Kernstadt, sondern in den zwölf Stadtteilen. Und es ist einfach nicht gelungen, diesen Graben, der natürlich durch die Diskussion um die Abschaffung der unechten Teilortswahl nochmals tiefer geworden ist, zuzuschütten. Das ist eine meiner größten Prioritäten. Ich möchte es mit Ihnen allen gemeinsam schaffen, dass wir ein Wir-Gefühl hinkriegen, dass die Stadtteile sich mit der Kernstadt identifizieren und umgekehrt und dass wir uns miteinander und beieinander wohlfühlen. Das geht nicht nur durch bessere Kommunikation, sondern auch durch Abbau bürokratischer Hürden und eine Umschichtung von Budgets bzw. mit einer gewissen finanziellen und organisatorischen Eigenverantwortung der Stadtteile.
2. Unternehmen fördern. Unternehmerisch denken.
Unternehmer, Gewebetreibende, Selbstständige, Freiberufler, Einzelhändler, Großhändler, Startups – was auch immer die Welt des Unternehmertums zu bieten hat, ich war und bin selbst Teil davon und kenne damit besser die Bedürfnisse als jemand, der sich mit dem Thema nur in der Theorie beschäftigt oder lediglich verwaltet hat. Deshalb erstaunen mich Aussagen immer wieder, dass eine Gemeinde oder Stadt nicht mit einem Unternehmen zu vergleichen sei. Sie ist es nicht nur, sie muss sich in vielen Dingen sogar vergleichen lassen. Vielleicht sind Sie ja selbst in irgendeiner Form Unternehmer oder Sie sind in einer Firma beschäftigt, deren Geschäftsleitung unternehmerische Entscheidungen trifft. Dann werden Sie mir zustimmen, dass es bei jeder erfolgreichen Investition darum geht, ob sie mittel- und/oder langfristig einen Vorteil bietet. Natürlich unterscheiden sich Unternehmen und Gemeinden. Doch es ist mir wichtig, dass wir Entscheidungen nicht aus kurzfristiger Sicht treffen oder dass wir Einzelpersonen bevorteilen, sondern dass wir auf längere Sicht kluge und für das Gemeinwohl richtige Entscheidungen treffen. Dafür braucht es gute Konzepte und einen unternehmerischen Blick für Chancen und Risiken. Das ist meine Welt!
Als Oberbürgermeister werde ich persönlich der Ansprechpartner für die Unternehmen sein. Ich kenne ihre Sorgen und Nöte. Sinsheims Attraktivität als Wirtschaftsstandort muss stärker werden. Der von mir sehr geschätzte Amtsinhaber Jörg Albrecht sagt stets, Wirtschaftsförderung sei Chefsache, und damit hat er recht. Er hat das super gemacht, doch es fehlt seit Jahren etwas: der Unterbau im Rathaus. Ich bin, da ich selbst sehr lange Unternehmer war und mit einer Unternehmerin verheiratet bin, sicherlich der prädestinierte Wirtschafsförderer, doch ich werde im Sinsheimer Rathaus einen Experten installieren, der Konzepte Hand in Hand mit mir und Unternehmen ausarbeitet und umsetzt. Konzepte u.a. für ein Startup-Zentrum, denn Sinsheim hat zu wenige junge Unternehmer und Neuunternehmer. Das Rathaus wird ein Dienstleister sein, der Unternehmen den Weg bereitet. Der die angestammten Unternehmer maximal unterstützt und Neugründungen anzieht.
Die Sicherung von Arbeitsplätzen mit kluger und nachhaltiger Wirtschaftsförderung für kleine, mittlere und große Unternehmen haben bei mir oberste Priorität. Versprochen.
3. Sinsheim, aber (gefühlt) sicher!
Fühlen Sie sich wohl und sicher in Sinsheim? Glückwunsch, wenn Sie diese Frage mit ja beantworten. Denn viele tun genau das nicht. Vor allem Frauen berichten mir, dass sie nachts nicht allein durch Sinsheim gehen wollen. Die Polizeistatistik zeigt zwar, dass Sinsheim nicht unsicher ist, doch die gefühlte Realität der Menschen ist eine andere. Wie soll diese wunderschöne Region für Besucher attraktiver werden, wenn ein Mensch, der zum ersten Mal am Sinsheimer Bahnhof mit dem Zug ankommt, sich unwohl fühlt angesichts von Müll, Schmutz und dunklen Ecken? Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Und der erste Eindruck ist schlecht, am Bahnhof, rund um den Karlsplatz, vor der Musikschule oder in Teilen der Hauptstraße. Ich bin ein großer Fan der Polizei, und eine meiner ersten Amtshandlungen wird sein, dass wir harte, offene Gespräche darüber führen, wie diese Stadt für die Menschen (gefühlt!) sicherer wird. Ob es eine Citystreife braucht oder unter welchen Voraussetzungen Videoüberwachung nicht nur am Bahnhof möglich ist, das müssen wir gemeinsam herausarbeiten. Ich habe klare Werte, und die sind in den Grundrechten des Grundgesetzes bestens formuliert.
4. Shoppen in Sinsheim, nicht in Eppingen!
Auch tut es einfach nur weh, wenn ich bei Gesprächen mit Menschen aus Reihen, Hilsbach und Weiler höre, dass sie lieber nach Eppingen zum Einkaufen gehen als nach Sinsheim. Und das nicht nur, weil das Parken in Eppingen einfacher und günstiger ist, sondern weil es dort Eppingen schöner ist, weil es ein echtes Zentrum hat, das zum Verweilen einlädt. Das fehlt in Sinsheim seit Jahren. Der Burgplatz – vollkommen vernachlässigt. Der Karlsplatz – ein Trauerspiel. Ich erinnere mich noch gut an den Samstagmorgen, als ich wie jeden Samstag zum Bäcker Hollenbach wollte, der heute leider nicht mehr da ist. Da standen dann plötzlich diese furchtbaren Kübel rum. Ja, natürlich war es das Ziel, die Autos wegzuhalten, doch mit solchen Lösungen bleiben nicht nur die Autos weg, sondern auch die Kunden.
Dabei gibt es Ansätze, wie Sinsheim mehr Aufenthaltsqualität kriegen könnte. Die Alla-Hopp-Anlage ist ein super Anfang, doch warum nicht das Freizeitgelände Wiesental erhalten und die Elsenzhalle reaktivieren? Sinsheimer Gemeinderäte haben in der Vergangenheit immer wieder Konzepte für mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum geliefert. Die liegen irgendwo in einer Schublade im Rathaus. Das geht nicht. Ich war selbst Gemeinderat, das unterscheidet mich sicherlich auch von den Mitbewerbern, und ich weiß, wie viel Arbeit in diesem Ehrenamt steckt. Es ist nicht in Ordnung, wenn die im Gremium erarbeiteten Vorschläge und Konzepte irgendwo verstauben.
Ich weiß, dass es Überlegungen zu einer Bewerbung für eine Landesgartenschau 2030 plus x gab. Warum nicht perspektivisch solch eine wundervolle Veranstaltung hierher holen? Sie kostet viel Geld, ja, doch es lohnt sich, wenn die Projekte nachhaltig angelegt sind.
Bislang bleibt also eine magische Kraft weitgehend ungenutzt, die aus der Bürgerschaft. Lasst uns Sinsheim aufwecken, lasst uns das Gute und das Kreative in den Menschen ansprechen und lasst sie teilhaben. Ganz ehrlich: Neckarbischofsheim hat in jeder Gemeinderatssitzung mehr Besucher als Sinsheim! Mich wundert das nicht. Wenn das "Wir" fehlt, wenn auch engagiert ausgearbeitete Ideen aus dem Gemeinderat oder aus Ortschaftsräten jahrelang in Schubladen dümpeln, dann ist das kein Katalysator für bürgerliches Engagement.
5. Bildung, Bildung, Bildung
Lebenslange Bildung, ich liebe und lebe sie. Ich vertrete den Kreis im Gemeindetag im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport. Ich tue das, weil ich dafür prädestiniert bin. Meine Heimatstadt hat 4200 Einwohner und etwa 1400 Schüler. Das Verhältnis von 3 zu 1, das ist im Land einmalig. Wie geht das? Durch sehr enge Kooperation zwischen Bürgermeister, Verwaltung und Schulleitungen und durch ein Bekenntnis. Es lautet: Bildung ist uns etwas wert, und damit meine ich nicht nur die Investition in Bauten und in Tablets und Laptops. Sondern auch z.B. in die Kernzeitbetreuung. Ich weiß, dass das nicht nur in Dühren ein großes Thema ist. Wir haben, das habe ich kürzlich auch bei einer Konferenz des Gemeindetags vorgestellt, früh erkannt, dass wir nicht abwarten dürfen, bis die Ganztagsbetreuungspflicht kommt. Wir haben Personal eingestellt. Klar, Kosten sind das, doch wo ist das Geld besser angelegt als in den Schulen? Genausogut angelegt wäre es sonst nur in den Vereinen, doch hier weiß ich, dass Sinsheim in den letzten Jahren bereits Gutes geleistet hat. Lieber Jörg Albrecht, liebe Verwaltung, lieber Gemeinderat, danke, dass Sie die mehreren hundert Vereine im Stadtgebiet so unterstützen.
Nochmal zurück zum Thema Bildung: Dass Neckarbischofsheims Gymnasium so attraktiv ist und viele Kinder aus Sinsheim anzieht, liegt nicht am G9, sondern auch an besonderen Angeboten: dass jeder Schüler ein Musikinstrument lernen oder dass der Schulträger sich gemeinsam mit der Schulleitung auf neue Lernformen einlassen will. Deeper Learning wird bei uns kommen, Sie haben es vielleicht gelesen. Ein Versprechen: Als OB in Sinsheim werde ich mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass beispielsweise die Angebote der Musikschule Sinsheim an alle Schulen kommen können, am besten gleich auch in die Kindergärten. Kinder sind das Wichtigste, was wir haben!
6. Senioren, Familien, Jugend: Für alle da
Manchmal lohnt sich ein Blick über Grenzen, in die französische Partnerstadt meiner Heimatgemeinde. Dort gibt es nicht nur einen Bürgermeister, sondern auch einen Jugendbürgermeister und einen Jugendgemeinderat. Ich finde diese Idee sehr spannend, denn sie sorgt für zwei Dinge: 1. Jugendliche identifizieren sich stärker mit den Themen der Gemeinde und gestalten sie mit. 2. Ganz nebenbei bekommen wir damit Nachwuchs für den Stadtrat, und vielleicht schaffen wir es so, auch wieder mehr Frauen für die kommunalpolitische Arbeit zu begeistern.
Über die Jugend, die mehr Ansprache braucht und kein Abschieben in Randbereiche der Stadt, dürfen wir unsere Senioren nicht vergessen. Sie haben es mit ihrer Lebensleistung verdient, dass die Stadt sich mit Nachdruck um ihre Belange kümmert. Mir ist es wichtig, mit der Sinsheimer Seniorenbeauftragten in einem direkten Austausch zu stehen und das Seniorenkonzept der Stadt gemeinsam fortzuführen.
Gerade für ältere Mitbürger, übrigens genauso wie für junge Familien, ist eine gute Hausarztversorgung vor Ort wichtig. Dafür setze ich mich ein, auch und besonders in den Stadtteilen.
Auch werbe ich dafür, dem steigenden Anteil an rüstigen Senioren verstärkt Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Meine Aufgabe als Oberbürgermeister wird sein, Bürgerinnen und Bürger für ehrenamtlichen Einsatz zu werben und in sozialen Einrichtungen, Schulen und bei Projekten ihrer Wahl einzusetzen.
Last, but not least: Familien: Als Vater von fünf Kindern kenne ich die Sorgen und Nöte von Familien, besonders mit kleinen Kindern. ich freue mich auf eine starke Belebung des Dialogs zwischen Kindergartenleitungen und mir als Oberbürgermeister. Für mich ist mindestens ein Besuch pro Jahr im jedem Kindergarten der Stadt eine absolute Herzensangelegenheit.
7. Was andere über mich denken...
..., das geht mich nichts an. Der Spruch ist nicht von mir, doch er gilt für mich. Ja, es ist mir egal, ob ich den Menschen gefalle. Nach dem Mund reden, das ist nicht meins. Ist es nicht wahr, dass die unflätigen Beschimpfungen am Ende immer mehr über den Absender als über den Betroffenen aussagen? Ich will gerne die Veränderung sein, die ich in unserer Welt haben möchte – das sollten wir alle uns jeden Tag sagen und entsprechend handeln. Dann gibt es kein Hintenrum, dann gibt es keine anonymen Droh- und Schmähbriefe an mich, so wie nun geschehen. Und noch etwas ist mir sehr wichtig: Ich bin ein Fan des lebenslangen, konstanten Lernens. Für mich gibt es kein "das haben wir schon immer so gemacht", wenn es gute Argumente dafür gibt, sich selbst oder Prozesse zu verbessern. Wahrscheinlich ist es das, was mich am meisten auszeichnet: dass ich nicht davor zurückschrecke, unbequeme Pfade zu beschreiten und auch neue Wege zu gehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Für eine Verwaltung mag das nicht immer einfach sein. Doch meine berufliche Vergangenheit in der Beratung und dem Coaching vieler Unternehmen und Organisationen hat gezeigt, dass genau das zur Stärke wird. Ich weiß und verspreche, dass ich genau das kann: die Verwaltung und die Stadtteile einen und Sinsheim somit als Stadt stark machen für die Herausforderung der kommenden Jahre. Denn die werden hart. Eines ist klar: Wenn es auch nur halbwegs so kommt, wie Wirtschaftsforscher vorhersagen, dann brauchen Sie für Sinsheim keinen Verwalter, sondern einen, der sich in rauer See behaupten kann und vorangeht. Keinen Leichtmatrosen, sondern einen starken Kapitän. Genau deswegen bin ich als Ihr Kandidat angetreten.